Die 12 Einflussreichsten Geiger des 20. und 21. Jahrhunderts
Der Zauber eines berühmten Geigers ist kaum in Worte zu fassen. Die Violine verzaubert wie kein anderes Instrument – ihr Klang kann berühren, aufrütteln und tief bewegen.
Wer ist der beste Geiger der Welt? Diese Frage lässt sich kaum eindeutig beantworten. Tatsächlich haben die meisten berühmten Geiger der Gegenwart etwas gemeinsam: Fast keiner war älter als fünf Jahre, als er mit dem Geigenspiel begann. Das zeigt sich auch bei modernen Ausnahmetalenten wie Hilary Hahn, die bereits mit drei Jahren ihre ersten Töne auf der Violine spielte. Oder Anne-Sophie Mutter, die mit nur 13 Jahren von Herbert von Karajan entdeckt wurde. Nicht zu vergessen Itzhak Perlman, der trotz seiner lebenslangen Abhängigkeit von einem Rollstuhl zu einem der erfolgreichsten Geiger des 20. Jahrhunderts wurde.
Das 20. Jahrhundert war zweifellos eine Ära enormen musikalischen Reichtums und Innovation, besonders in der klassischen Musik. Von Jascha Heifetz bis zu David Garrett, dessen „Viva La Vida“-Video mit über 135 Millionen(!) Aufrufen das meistgeklickte YouTube-Video eines Klassik-Interpreten ist (Youtube: David Garrett – Viva La Vida) – die besten Geiger der Welt haben die Musiklandschaft nachhaltig geprägt.
In diesem Artikel stellen wir die 12 einflussreichsten Geiger des 20. und 21. Jahrhunderts vor. Wir werfen einen Blick auf ihre Biografien, ihren einzigartigen Stil und ihre bedeutendsten Werke.
🎻 Jascha Heifetz

Als unerreichbarer Maßstab für Perfektion gilt Jascha Heifetz bis heute als einer der berühmtesten Geiger aller Zeiten. Sein Name allein ruft bei Musikern weltweit Ehrfurcht und Begeisterung hervor.
Jascha Heifetz‘ Biografie
Jascha Heifetz wurde am 2. Februar 1901 in Vilnius, Litauen (damals Teil des russischen Kaiserreichs) geboren. Bereits mit drei Jahren erhielt er seinen ersten Geigenunterricht von seinem Vater, einem Berufsgeiger. Mit fünf Jahren besuchte er die kaiserliche Musikschule unter Elias Malkin. Sein erstes öffentliches Konzert gab er im Dezember 1906, während sein formelles Debüt im Alter von acht Jahren folgte.
1910 trat er ins St. Petersburger Konservatorium ein, zunächst als Schüler von I.R. Nalbandian und ab 1911 unter dem berühmten Leopold Auer. Sein Freiluftkonzert in Odessa lockte unglaubliche 25.000 Besucher an. 1912 beeindruckte er bei seinem Berliner Debüt den großen Fritz Kreisler so sehr, dass dieser sagte: „Wir können unsere Geigen gleich zu Kleinholz machen!“
Nach seiner Emigration in die USA gab Heifetz am 27. Oktober 1917 sein umjubeltes Debüt in der Carnegie Hall. 1925 erhielt er die amerikanische Staatsbürgerschaft. An der Universität von Südkalifornien unterrichtete er von 1959 bis 1983. Nach einer Schulterverletzung beendete er 1972 seine öffentliche Karriere. Heifetz starb am 10. Dezember 1987 in Los Angeles.
Jascha Heifetz‘ Stil & Technik
Heifetz‘ Spiel war technisch makellos und von unnachahmlicher Präzision. Seine Klangpalette war enorm, und die Intensität seines Tons blieb unverwechselbar. Tatsächlich galt er als Maßstab für violinistische Perfektion – seine Beherrschung des Instruments war so vollkommen, dass George Bernard Shaw ihm nach seinem Londoner Debüt den kuriosen Rat gab, „jeden Abend eine falsche Note zu spielen“.
Besonders auffällig war seine intensive Tongebung bei gleichzeitig minimaler Körperbewegung. Sein schnelles, fast oszillierendes Vibrato und sein silbriger Ton verliehen seinem Spiel eine durchdringende Intensität. Obwohl ihm manchmal Kälte vorgeworfen wurde, zeigte sein Spiel in Wahrheit eine schmelzende Intimität und Zärtlichkeit.
Jascha Heifetz‘ bedeutende Werke
Heifetz‘ Exklusivvertrag mit Victor (später RCA Victor) hielt über ein halbes Jahrhundert und wurde eine der dauerhaftesten Verbindungen zwischen einem Solisten und einer Plattenfirma. Seine Einspielungen der Violinkonzerte von Tschaikowsky, Brahms und Mendelssohn gelten bis heute als Referenzaufnahmen.
Besonders berühmt wurden auch seine Kammermusikaufnahmen mit dem „Million Dollar Trio“, zusammen mit Arthur Rubinstein am Klavier und Emanuel Feuermann (später Gregor Piatigorsky) am Cello. Heifetz führte 1947 das Violinkonzert von Korngold auf, das heute regelmäßig gespielt wird.
Darüber hinaus machte er zahlreiche eigene Bearbeitungen populärer Stücke berühmt, darunter Arrangements aus Gershwins „Porgy and Bess“. Für viele Geiger steht sein Name noch immer für das Ideal des perfekten Violinspiels – wie der berühmte David Oistrach treffend bemerkte: „Es gibt viele gute Geiger und es gibt Heifetz“.
🎻 David Oistrach

Mit seinem warmen Ton und mit herzlicher Ausstrahlung verzauberte David Oistrach Publikum und Kollegen gleichermaßen. Yehudi Menuhin beschrieb ihn treffend als „freundlichsten, loyalsten und warmherzigsten Menschen, den man sich denken kann“.
David Oistrachs Biografie
David Fjodorowitsch Oistrach wurde am 30. September 1908 in Odessa geboren. Bereits mit drei Jahren erhielt er seine erste Geige – eine gelbe Spielzeugvioline, die sein Vater nach Hause brachte. „Ich sehe mich als Kind nicht anders als mit einer Geige“, erinnerte sich Oistrach später. Mit sechs Jahren gab er sein erstes öffentliches Konzert.
Seinen einzigen Lehrer, Pjotr Stoljarski, behielt er während seiner Ausbildung am Konservatorium von Odessa bei. 1937 gewann er mit 28 Jahren den prestigeträchtigen Eugène-Ysaÿe-Wettbewerb in Brüssel (Ysaye-Competition.com), was seinen internationalen Durchbruch bedeutete. Allerdings blieb ihm zunächst eine Weltkarriere durch die restriktive Politik der Stalin-Ära verwehrt.
Ab 1949 durfte er vermehrt im Ausland auftreten, sein umjubeltes Debüt in der New Yorker Carnegie Hall gab er erst 1955 im Alter von 47 Jahren. Neben seinen zahlreichen Tourneen spielte er über 100 Konzerte jährlich in der Sowjetunion und unterrichtete am Moskauer Konservatorium, wo Gidon Kremer und Oleg Kagan zu seinen Schülern zählten.
Am 24. Oktober 1974 verstarb Oistrach während einer Konzertreise in Amsterdam an Herzversagen.
David Oistrachs Stil & Technik
Oistrachs Spiel zeichnete sich durch einen unverwechselbaren, warm schwingenden Ton aus. Besonders beeindruckte seine Verbindung von nahezu unfehlbarer Technik und brillantem Virtuosentum mit berührender Musikalität. Er spielte mit majestätischer Ruhe, klanglicher Wärme und emotionaler Dichte.
Tatsächlich beschrieb er sich selbst eher als Musiker denn als Geiger. Auf dem Podium strahlte der stämmige Künstler eine große Ernsthaftigkeit aus, während sein Spiel gleichzeitig leidenschaftlich und tiefgreifend wirkte.
Der Kritiker Harald Eggebrecht würdigte ihn für die Vereinigung von „technischer Perfektion, Schönheit, Größe und Wandelbarkeit des Tons, individueller Expressivität und Selbstkontrolle, darstellerischer Disziplin und Spontaneität“.
David Oistrachs bedeutende Werke
Zahlreiche Komponisten widmeten ihm eigens komponierte Werke, darunter:
- Die beiden Violinkonzerte von Schostakowitsch
- Die beiden Sonaten von Prokofjew
- Das Violinkonzert in d-Moll von Chatschaturjan
Zu seinen herausragenden Aufnahmen zählt die 1969 entstandene Einspielung des Beethoven-Tripelkonzerts mit Mstislaw Rostropowitsch am Cello, Swjatoslaw Richter am Klavier und den Berliner Philharmonikern unter Herbert von Karajan.
Seine Interpretationen des Brahms- und Tschaikowsky-Violinkonzerts mit der Staatskapelle Dresden unter Konwitschny gelten bis heute als Referenzaufnahmen. In seinen letzten Jahren trat Oistrach zunehmend auch als Dirigent auf.
Wie er selbst einmal sagte: „Die Musik ist der ganze Sinn meines Lebens“ – eine Hingabe, die in jedem seiner Töne spürbar ist.
🎻 Yehudi Menuhin

Als musikalisches Wunderkind faszinierte Yehudi Menuhin die Welt mit einem Geigenspiel, das scheinbar direkt aus seiner Seele strömte. Das Kind aus einer russisch-jüdischen Einwandererfamilie entwickelte sich zum gefeierten Künstler und Humanisten des 20. Jahrhunderts.
Yehudi Menuhins Biografie
Yehudi Menuhin wurde am 22. April 1916 in New York geboren. Sein Name – „Yehudi“ bedeutet „Jude“ – war eine selbstbewusste Reaktion seiner Mutter auf antisemitische Bemerkungen einer Vermieterin. Bereits mit fünf Jahren erhielt er seine erste richtige Geige aus Holz, nachdem er eine Blechgeige im Wutanfall zerstört hatte.
Seine musikalische Ausbildung begann 1921 bei Siegmund Anker in San Francisco. Am 12. April 1929 gab der erst 13-jährige Menuhin sein Debüt in Berlin, wo er an einem einzigen Abend Violinkonzerte von Bach, Beethoven und Brahms spielte. Nach dem Konzert soll Albert Einstein gesagt haben: „Nun weiß ich, dass es einen Gott im Himmel gibt“.
Während des Zweiten Weltkriegs gab Menuhin mehr als 500 Konzerte für alliierte Truppen und wurde später zu einem Botschafter der Völkerverständigung. Er war einer der ersten jüdischen Musiker, die nach dem Krieg wieder in Deutschland auftraten.
Ende der 1950er Jahre begann seine zweite Karriere als Dirigent. 1963 gründete er die Yehudi Menuhin School für musikalisch begabte Kinder und 1977 die Initiative „Live Music Now“, die Musik auch in Gefängnisse, Altenheime und Krankenhäuser brachte.
Menuhin starb am 12. März 1999 in Berlin.
Yehudi Menuhins Stil & Technik
Als Kind spielte Menuhin mit einer natürlichen, erstaunlich reifen Musikalität und intuitivem Zugang. Die Geige war für ihn „wie eine Verlängerung seines Armes, seiner Stimme – ein Körperteil“. In seinen virtuosen frühen Aufnahmen stecken außergewöhnlich viel Fantasie und Witz.
Nach 20 Jahren auf dem Podium durchlebte der Mittzwanziger jedoch eine tiefe instrumentale und mentale Krise. Er musste sein Handwerk neu durchdringen und formte dadurch nicht nur seinen Stil, sondern auch seine Persönlichkeit. Menuhin selbst sagte: „Ich hatte Geige gespielt, ohne sie technisch zu beherrschen“.
Sein Motto lautete „straight to the heart“ – die Musik sollte direkt ins Herz treffen. Seine Mozartinterpretationen zeigen besonders eindrücklich diese Reinheit und Hingabe.
Yehudi Menuhins bedeutende Werke
Zu seinen wichtigsten Aufnahmen zählen:
- Die Ersteinspielung der Violinkonzerte von Elgar und Schumann
- Bach-Aufnahmen, darunter die erste vollständige Einspielung der „Sechs Sonaten und Partiten“ (1931-34)
- Die 1932 entstandene Aufnahme des Elgar-Violinkonzerts unter Leitung des Komponisten
- Mozart-Sonaten, eingespielt mit seiner Schwester Hephzibah
Viele Komponisten widmeten Menuhin eigene Werke. Besonders bedeutend war die Violinsonate von Béla Bartók, die 1944 uraufgeführt wurde. Darüber hinaus zeigte er sich stilistisch vielseitig und experimentierfreudig – er musizierte ebenso mit dem indischen Sitarspieler Ravi Shankar wie mit dem Jazzgeiger Stéphane Grappelli.
Als UNESCO-Sonderbotschafter (ab 1992) und durch seine humanitären Initiativen hinterließ Menuhin ein Erbe, das weit über die Musik hinausreicht.
🎻 Fritz Kreisler

Fritz Kreislers charmante Kompositionen und sein unverwechselbarer Ton machten ihn zu einem der einflussreichsten Geigerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Als Komponist und Virtuose schuf er Werke, die noch heute zum Standardrepertoire gehören.
Fritz Kreislers Biografie
Fritz Kreisler wurde am 2. Februar 1875 in Wien geboren und starb am 29. Januar 1962 in New York. Als Sohn eines jüdischen Arztes erhielt er bereits mit vier Jahren den ersten Violinunterricht von seinem Vater. Mit nur sieben Jahren wurde er als jüngstes „Wunderkind“ ins Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien aufgenommen, wo er bei Joseph Hellmesberger junior und Anton Bruckner studierte.
Von 1885 bis 1887 setzte er sein Studium am Pariser Konservatorium fort. Mit gerade einmal 12 Jahren gewann er dort den prestigeträchtigen Premier Prix. Seine erste Konzerttournee durch die USA unternahm er 1888/89 mit dem Pianisten Moriz Rosenthal.
Nach einer kurzzeitigen Unterbrechung seiner Geigenkarriere feierte er 1899 mit den Berliner Philharmonikern unter Arthur Nikisch große Erfolge. Ab 1915 lebte Kreisler in den USA und unternahm weltweit Konzertreisen. Seinen letzten öffentlichen Auftritt gab er 1947.
Fritz Kreislers Stil & Technik
Kreisler entwickelte einen charakteristischen warmen, schmelzenden Ton, der dem legendären Alt-Wiener Geigenklang entsprach. Sein eigentümliches Vibrato, sein geschmeidiger Umgang mit dem Taktgewicht und sein Spiel mit Beschleunigung und Verlangsamung wirkten spontan, waren jedoch höchst überlegt eingesetzt.
Besonders beeindruckend war seine Fähigkeit, die Wiener Tradition der Tanzmusik von Joseph Lanner und der Strauss-Dynastie gekonnt zu integrieren. Seine Interpretationen waren von außergewöhnlicher Virtuosität und Eleganz geprägt. Tatsächlich galt er als „der letzte große Violinvirtuose der Romantik“.
Fritz Kreislers bedeutende Werke
Zu seinen bekanntesten Kompositionen gehören:
- Die drei „Alt-Wiener Tanzweisen“: „Liebesfreud“, „Liebesleid“ und „Schön Rosmarin“
- „Caprice Viennois“ und „Tambourin Chinois“
- Ein Streichquartett a-Moll von 1919, das durch seine Länge und Komplexität herausragt
Kreisler war berühmt für seine Kompositionen „im Stile“ früherer Komponisten. Viele dieser Werke schrieb er anfangs früheren Komponisten wie Gaetano Pugnani und Giuseppe Tartini zu, bis er 1935 bekannte, dass sie tatsächlich von ihm stammten. Darüber hinaus komponierte er Kadenzen für Violinkonzerte, darunter für die Werke von Beethoven und Brahms, die noch heute zu den meistgespielten gehören.
Kreisler gilt als der letzte der großen Geiger-Komponisten, der eine Tradition beendete, die bis zu Corelli und Vivaldi zurückreicht. Wie Yehudi Menuhin treffend sagte: „Fritz Kreisler ist einer der besten Kollegen, einer der größten Gentlemen und sanftesten Charaktere, die ich kenne“.
🎻 Isaac Stern

Isaac Stern rettete nicht nur die berühmte Carnegie Hall vor dem Abriss – er prägte als Künstler und Kulturbotschafter eine ganze Generation von Geigern. Seine Einstellung zur Musik fasste er treffend zusammen: „Das größte Verbrechen besteht darin, Noten zu spielen, statt Musik zu machen“.
Isaac Sterns Biografie
Isaac Stern wurde am 21. Juli 1920 in der Ukraine geboren. Bereits ein Jahr später wanderte seine Familie in die USA aus und ließ sich in San Francisco nieder. Anders als viele seiner Kollegen war Stern kein Wunderkind. Seine musikalische Ausbildung erhielt er beim Konzertmeister des örtlichen Sinfonieorchesters, Naoum Blinder, der sein einziger Lehrer blieb.
Sein Debüt in der Carnegie Hall gab er 1938. Besonders bekannt wurde Stern durch seinen Einsatz zur Rettung eben dieser Konzerthalle Ende der 1950er Jahre, als er eine prominente Protestbewegung anführte. Von 1960 bis zu seinem Tod 2001 war er Präsident der „Carnegie Hall Corporation“.
Aufgrund der Nazi-Gräuel trat Stern nie in Deutschland auf. Allerdings gab er 1999 im Alter von 79 Jahren einen Meisterkurs an der Kölner Musikhochschule. Er starb am 22. September 2001 in New York.
Isaac Sterns Stil & Technik
Kritiker beschreiben Sterns Geigenton als „kraftvoll, männlich und facettenreich, mit einer Art herber Sinnlichkeit“. Besonders bemerkenswert war seine Fähigkeit, musikalische Strukturen in die Sprache seiner Geige zu übersetzen.
Sein Motto „Make the violin speak“ (Die Geige zum Sprechen bringen) prägte seinen Stil. In seinen Interpretationen strebte er nach menschlicher Tiefe und kommunikativem kammermusikalischem Miteinander zwischen Solist und Orchester.
Isaac Sterns bedeutende Werke
Zu seinen wichtigsten Aufnahmen zählen:
- Die Violinkonzerte Bachs mit seinen Schülern Pinchas Zukerman und Itzhak Perlman
- Das Brahms-Violinkonzert, das er zwischen 1951 und 1978 gleich dreimal einspielte
- Kammermusikwerke mit Eugene Istomin und Leonard Rose
Der Film „From Mao to Mozart“, der seine China-Reise 1980 dokumentiert, gewann einen Oscar. Insgesamt nahm Stern über 100 Schallplatten mit mehr als 200 Werken von 63 Komponisten auf.
Stern förderte nachfolgende Generationen, darunter Itzhak Perlman, Pinchas Zukerman und Yo-Yo Ma. Sein Einfluss reichte jedoch weit über die Musik hinaus – er setzte sich für Israel ein und wandte sich mit Leonard Bernstein erfolgreich gegen eine UNESCO-Resolution, die sich gegen die kulturelle Förderung Israels aussprach.
🎻 Itzhak Perlman

Trotz einer frühen Polio-Erkrankung wurde Itzhak Perlman zu einem der berühmtesten Geiger unserer Zeit. Seine musikalische Strahlkraft und technische Meisterschaft begeistern das Publikum weltweit.
Itzhak Perlmans Biografie
Itzhak Perlman wurde am 31. August 1945 in Tel Aviv geboren. Mit nur vier Jahren erkrankte er an Kinderlähmung. Obwohl er seitdem auf Gehhilfen angewiesen ist und im Sitzen spielen muss, begann er mit fünf Jahren Violine zu lernen.
Seine Ausbildung startete an der Schulamith-Akademie und später an der Academy of Music in Jaffa. 1958 zog er in die USA, um an der renommierten Juilliard School bei Ivan Galamian und Dorothy DeLay zu studieren.
Der Durchbruch gelang ihm 1964, als er den begehrten Leventritt-Gedenkpreis in der Carnegie Hall gewann. Viele unterschätzten ihn damals aufgrund seiner Behinderung, allerdings erkannten Jascha Heifetz und Yehudi Menuhin früh sein außergewöhnliches Talent.
Neben seiner Karriere als Solist unterrichtet Perlman an der Juilliard School. Gemeinsam mit seiner Frau Toby gründete er 1998 das „Perlman Music Program“ zur Förderung junger Musiker.
Itzhak Perlmans Stil & Technik
Perlmans Spiel zeichnet sich durch eine nahezu perfekte Technik, einen strahlenden Ton und musikalische Natürlichkeit aus. Seine Herangehensweise verbindet fließende Technik mit einem warmen Klang, der an die jüdisch-russischen Meister der Vorkriegszeit erinnert.
Besonders beeindruckend ist, wie er trotz körperlicher Einschränkungen souverän die virtuosesten Passagen meistert. Sein kraftvoller Ton bleibt im Zusammenspiel mit dem Orchester stets präsent – drängend, leidenschaftlich und lustvoll.
Er selbst erklärt: „Der Klang der Geige ist, was man fühlt. Töne sind wie Fingerabdrücke – jeder hört und spürt die Musik ganz individuell“.
Itzhak Perlmans bedeutende Werke
Perlman spielte zwischen 1968 und 2001 nicht weniger als 25 Alben für Deutsche Grammophon und Decca ein. Zu seinen wichtigsten Aufnahmen zählen:
- Die Violinkonzerte von Berg und Stravinsky mit Seiji Ozawa
- Das Elgar-Violinkonzert mit Daniel Barenboim
- Die kompletten Beethoven-Violinsonaten mit Vladimir Ashkenazy
- Die vollständigen Mozart-Violinsonaten mit Daniel Barenboim
Besondere Bekanntheit erlangte er durch John Williams‘ oscarprämierte Filmmusik zu „Schindlers Liste“. Die Titelmelodie, die einem jüdischen Klagegesang gleicht, wurde zu seinem Signaturstück.
Für seine musikalischen Leistungen erhielt Perlman 4 Emmy und 16 Grammy Awards, darunter einen Lifetime Achievement Award. Heute besitzt er drei der wertvollsten Geigen der Welt: die „Soil“ Stradivari von 1714, die Guarneri del Gesù „Sauret“ von 1743 und die Bergonzi „ex-Kreisler“ von 1740.
🎻 Nathan Milstein

Mit kristallklarem Ton und müheloser Eleganz verkörperte Nathan Milstein die Perfektion eines der besten Geiger des 20. Jahrhunderts.
Nathan Milsteins Biografie
Nathan Milstein wurde am 31. Dezember 1903 in Odessa geboren. Als Siebenjähriger begann er Violine zu spielen, nachdem seine Mutter ihn zum täglichen Üben mit dem zunächst ungeliebten Instrument zwang. Seine Ausbildung erhielt er bei Piotr Stoljarsky in Odessa und später bei Leopold Auer in St. Petersburg.
Bereits mit zehn Jahren spielte er öffentlich Glasunows Violinkonzert unter Leitung des Komponisten – ein Werk, das zeitlebens zu seinen „Schlachtrössern“ zählen sollte. 1921 lernte er Vladimir Horowitz kennen, mit dem er durch Russland tourte. Vier Jahre später verließ er die Sowjetunion und zog 1929 in die USA.
Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte er hauptsächlich in Paris und London. Sein letztes Konzert gab Milstein 1986 im Alter von 82 Jahren, nachdem ein komplizierter Handbruch seine Karriere beendete.
Nathan Milsteins Stil & Technik
Milsteins Spiel zeichnete sich durch kristallene Reinheit seines Tons, funkelnde Agilität seiner Technik und Spontaneität im Ausdruck aus. Anders als viele Kollegen spielte er mit einem nahezu geraden vierten Finger, der dennoch außerordentlich kraftvoll war.
Besonders bemerkenswert war seine Fähigkeit, selbst schwierigste Passagen mühelos und elegant erscheinen zu lassen. Er nutzte keinen Schulterstütze und generierte jeden Bogenstrich aus der rechten Schulter.
„Üben Sie nicht mit den Fingern – üben Sie mit dem Kopf!“, lautete sein Rat an Schüler. Tatsächlich änderte er häufig seine Fingersätze, selbst während der Konzerte, um seine Interpretationsmöglichkeiten zu erweitern.
Nathan Milsteins bedeutende Werke
Milstein setzte Maßstäbe mit seinen Interpretationen von Bachs Solo-Violin-Repertoire und romantischen Werken. Seine Einspielungen umfassten:
- Violinkonzerte von Bach, Mozart, Beethoven und Mendelssohn
- Werke von Lalo, Tschaikowsky und Glasunow
- Paganiniana-Variationen (seine eigene Komposition)
Das Dvorák-Konzert hatte für ihn besondere Bedeutung und war mit viel Lampenfieber verbunden. Seine berühmte Interpretation der Sonaten und Partiten Johann Sebastian Bachs gehört bis heute zum Besten, was jemals eingespielt wurde.
Milstein spielte auf der „Ex-Goldmann“-Stradivari von 1716, die er in „Marie-Thérèse“ nach seiner Frau und Tochter umbenannte.
🎻 Gidon Kremer

Kompromisslos in seiner Kunst und ein Entdecker neuer Klänge – Gidon Kremer gehört zu den faszinierendsten Geigerpersönlichkeiten unserer Zeit.
Gidon Kremers Biografie
Gidon Kremer wurde am 27. Februar 1947 in Riga geboren. Als Sohn des jüdischen Violinisten Markus Kremer und einer deutsch-schwedischen Mutter erhielt er bereits mit vier Jahren seinen ersten Geigenunterricht. Nach Studien am Konservatorium in Riga wurde er 1965 Schüler von David Oistrach am Moskauer Konservatorium. Es folgten Wettbewerbserfolge beim Concours Reine Elisabeth (1967), beim Paganini-Wettbewerb (1969) und beim Tschaikowski-Wettbewerb (1970).
1980 entschied er sich, nicht mehr in die damalige UdSSR zurückzukehren. Ein Jahr später gründete er das Kammermusikfest Lockenhaus, 1997 folgte die Gründung der Kremerata Baltica.
Gidon Kremers Stil & Technik
Kremers Spiel zeichnet sich durch eine kompromisslose künstlerische Grundhaltung aus. Anders als viele Kollegen konzentriert er sich besonders auf zeitgenössische Musik. Sein Spiel ist traditionsbewusst, gleichzeitig aber frisch und originell.
Gidon Kremers bedeutende Werke
Kremer hat die Werke zahlreicher moderner Komponisten uraufgeführt, darunter Sofia Gubaidulinas „Offertorium“, Arvo Pärts „Tabula rasa“ und Michael Nymans erstes Violinkonzert. Mit über 120 eingespielten Alben und seiner intensiven Beschäftigung mit Komponisten wie Alfred Schnittke, Gija Kantscheli und Astor Piazzolla hat er das Violinrepertoire entscheidend erweitert.
🎻 Ginette Neveu

Mit kraftvoller Ausdrucksstärke und tragisch kurzem Leben (sie wurde nur 30 Jahre alt) gehört Ginette Neveu zu den unvergessenen Legenden der Violinwelt. Ihre Karriere war kurz, jedoch intensiv und brillant.
Ginette Neveus Biografie
Ginette Neveu wurde am 11. August 1919 in Paris geboren. Bereits mit fünf Jahren betrat sie erstmals eine öffentliche Bühne. Ihre Mutter, selbst Geigenpädagogin, gab ihr den ersten Unterricht. Mit sieben Jahren spielte sie in der Pariser Salle Gaveau das Violinkonzert Nr. 1 von Max Bruch.
Nach Studien bei Jules Boucherit am Pariser Konservatorium, George Enescu und Carl Flesch errang sie 1935 im Alter von nur 16 Jahren den ersten Preis beim prestigeträchtigen Wieniawski-Wettbewerb in Warschau – vor ihrem Hauptkonkurrenten David Oistrach.
Ihre steile Karriere wurde allerdings durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen. Erst ab 1946 konnte sie wieder international auftreten. Am 28. Oktober 1949 kam sie bei einem tragischen Flugzeugabsturz auf den Azoren ums Leben, als sie zu einer USA-Tournee unterwegs war.
Ginette Neveus Stil & Technik
Neveus Spiel zeichnete sich durch einen „männlichen und souveränen Ausdruck“ auf ihrer Violine aus. Sie verband zarte Klänge mit kraftvoller Intensität und besaß eine „geradezu maskuline Durchschlagskraft“. Ihr Spiel war „expressiv und feurig, intelligent und souverän, stilbildend und mutig“.
Kritiker beschrieben ihre Kunst als durchdrungen von „unwiderstehlicher Kraft, Leidenschaft, Intensität, Sanglichkeit, Klangfülle und Präzision“.
Ginette Neveus bedeutende Werke
Die wenigen Aufnahmen ihrer kurzen Karriere bilden einen besonderen Schatz der Schallplattengeschichte. Besonders bedeutend sind:
- Das Brahms-Violinkonzert (1948 in Baden-Baden)
- Das Beethoven-Konzert mit Hans Rosbaud und dem Sinfonieorchester des Südwestfunks (1949)
- Das Sibelius-Violinkonzert
- Kleinere Werke mit ihrem Bruder Jean Neveu am Klavier
Ihre Aufnahme des Beethoven-Konzertes entstand einen Monat vor ihrem Tod und zeigt sie „in einer solch puren, unsentimental ergreifenden, das Einmalige des Moments erfassenden Weise“.
🎻 Henryk Szeryng

Nicht nur Virtuose, sondern auch Diplomat – Henryk Szeryng vereinte künstlerische Meisterschaft mit humanitärem Engagement. Seine Bach-Interpretationen gelten bis heute als wegweisend.
Henryk Szeryngs Biografie
Henryk Szeryng kam am 22. September 1918 in Warschau zur Welt. Seine Mutter gab ihm ersten Klavierunterricht, bald wechselte er jedoch zur Geige. Nach Empfehlung von Bronislaw Huberman studierte er von 1928 bis 1932 bei Carl Flesch in Berlin und später bei Nadia Boulanger in Paris.
Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs meldete sich Szeryng als Freiwilliger bei der polnischen Armee und nutzte seine Sprachkenntnisse (er sprach acht Sprachen) als Dolmetscher. Während dieser Zeit gab er über 300 Wohltätigkeitskonzerte.
1945 übernahm er die Leitung der Streicherabteilung der Universität Mexiko und wurde 1946 mexikanischer Staatsbürger. Erst 1954 nahm er auf Drängen von Arthur Rubinstein seine Konzertkarriere wieder auf. Während einer Tournee mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken starb Szeryng am 3. März 1988 in Kassel.
Henryk Szeryngs Stil & Technik
Szeryngs Spiel zeichnete sich durch einen kräftigen, warm fließenden Ton aus. Besonders beeindruckend war seine Fähigkeit, romantischen Gefühlsreichtum mit maßvoller Eleganz zu verbinden. Er besaß ein untrügliches Gespür dafür, wann sich übertriebene Emotionalität einzuschleichen drohte.
Seine Bach-Interpretationen setzten Maßstäbe und wurden zum Vorbild für ganze Geigergenerationen. Mit seinem ausgewogenen Vibrato und seiner elastischen Spielweise erzeugte er einen unendlichen Reichtum an Klangfarben.
Henryk Szeryngs bedeutende Werke
Für seine Interpretationen erhielt Szeryng den Grand Prix du Disque (1959) sowie Grammy-Auszeichnungen (1975, 1976). Seine Einspielungen der Bach-Solosonaten und Partiten gelten bis heute als maßstabsetzend.
Tatsächlich betrachtet die US-amerikanische Geigerin Hilary Hahn Szeryngs Bach-Aufnahmen noch immer als das Maß aller Dinge. Darüber hinaus nahm er Violinkonzerte von Bach, Mozart, Beethoven, Mendelssohn, Brahms, Tschaikowsky und zahlreiche Violinsonaten auf.
1970 entdeckte er das vergessene dritte Violinkonzert von Paganini, komponierte die Kadenzen und spielte es ein.
🎻 Anne-Sophie Mutter

Mit schulterfreien Abendkleidern und beeindruckender Leidenschaft für zeitgenössische Musik zählt Anne-Sophie Mutter zu den faszinierendsten Geigenstars unserer Zeit.
Anne-Sophie Mutters Biografie
Anne-Sophie Mutter wurde am 29. Juni 1963 in Rheinfelden (Baden) geboren. Ihr Wunsch, Geige zu spielen, entstand bereits mit fünf Jahren. Schon als 13-Jährige spielte sie Herbert von Karajan vor, der ausnahmsweise ihr ganzes Stück anhörte und begeistert war: „Ich habe da gerade eine junge Geigerin entdeckt, die für uns alle ein Wunder ist“.
Nach ihrem Debüt 1976 bei den Internationalen Musikfestwochen Luzern folgte 1977 der Auftritt bei den Salzburger Pfingstkonzerten unter Karajan. Danach ging ihre Karriere steil bergauf. Die zweifache Mutter gründete 1997 den „Freundeskreis Anne-Sophie Mutter Stiftung e.V.“ und 2008 die Anne-Sophie Mutter Stiftung zur Förderung junger Talente.
Anne-Sophie Mutters Stil & Technik
Mutters Geigenspiel verbindet technische Perfektion mit tiefer Musikalität. Sie vergleicht das Geigenspiel mit einem Tennis-Match: „Man musiziert ja mit dem ganzen Körper“. Außerdem betont sie die athletische Komponente: „Du musst abends um acht etwas bringen. Es hat keinen Sinn, dass du dich um sechs Uhr topfit fühlst“.
Besonders bemerkenswert ist ihre Hingabe an neue Musik. „Zeitgenössische Musik ist für mich heute eine riesige Inspirationsquelle, weil sie mich intellektuell erfrischt, weil sie mich jedes Mal an die Grenzen meiner Fähigkeiten bringt“.
Anne-Sophie Mutters bedeutende Werke
Mutter hat bislang 32 Werke uraufgeführt. Viele Komponisten wie Williams, Previn, Penderecki und Rihm haben speziell für sie geschrieben. 2017 brachte sie „Markings“ von John Williams zur Uraufführung, der später auch sein zweites Violinkonzert für sie komponierte.
Ihre Diskografie umfasst Werke von Bach bis zur Filmmusik. Mit dem Ensemble „Mutter’s Virtuosi“ fördert sie junge Musiker und spielt regelmäßig Konzerte. „Musik berührt nur, wenn sie eine Geschichte erzählt. Und den heranwachsenden Geschichtenerzählern bin ich auf der Spur“.
🎻 Hilary Hahn

Mit einer Geige in der Hand bereits im Alter von drei Jahren begann die bemerkenswerte Karriere von Hilary Hahn. Die 1979 in Virginia geborene Künstlerin zählt heute zu den besten Geigern der Welt.
Hilary Hahns Biografie
Hahns musikalische Reise startete mit der Suzuki-Methode, bevor sie bei Klara Berkovich und später bei Jascha Brodsky am renommierten Curtis Institute of Music studierte. Ihren ersten öffentlichen Auftritt hatte sie mit sechs Jahren, ihr erstes Solokonzert folgte im Alter von zehn. Nach ihrem Debüt mit dem Baltimore Symphony Orchestra 1991 eroberte sie schnell internationale Bühnen. 2007 spielte sie anlässlich des 80. Geburtstags von Papst Benedikt XVI. im Vatikan. Heute ist Hahn Mitglied der Streicherfakultät der Juilliard School.
Hilary Hahns Stil & Technik
Hahns Spiel verbindet ausdrucksstarke Musikalität mit technischer Perfektion. Sir Colin Davis beschrieb ihre „sehr präzise Intonation und fantastische Bogenkontrolle“. Tatsächlich hat ihr Zugang zu Bach ihre gesamte musikalische Entwicklung geprägt. Für ihre Interpretationen nutzt sie zwei Violinen des französischen Geigenbauers Jean Baptiste Vuillaume.
Hilary Hahns bedeutende Werke
Alle 23 Alben der dreifachen Grammy-Gewinnerin landeten in den Billboard Top Ten. Ihre Grammy-Auszeichnungen erhielt sie 2003 für Brahms- und Strawinsky-Konzerte, 2008 für Schönberg- und Sibelius-Konzerte und 2013 für „In 27 Pieces“. Darüber hinaus hat sie Werke von über 40 zeitgenössischen Komponisten gefördert. Neben klassischer Musik hat sie auch bei Filmmusiken mitgewirkt und mit der Rockband „Trail of Dead“ zusammengearbeitet.
Fazit
Die Geschichte der Violine wurde zweifellos durch außergewöhnliche Talente geprägt. Von Jascha Heifetz bis Hilary Hahn – jeder dieser zwölf Ausnahmegeiger hat auf einzigartige Weise die Musikwelt bereichert. Trotz unterschiedlicher Hintergründe und Lebensgeschichten teilen sie alle eine bemerkenswerte Hingabe zu ihrem Instrument.
Besonders auffällig ist, dass fast alle ihre musikalische Reise im Kindesalter begannen. Während einige wie Menuhin und Heifetz als Wunderkinder galten, entwickelten andere wie Isaac Stern ihre Fähigkeiten langsamer, aber nicht weniger eindrucksvoll. Tatsächlich zeigt sich, dass technische Perfektion allein nicht ausreicht – es ist die persönliche Ausdruckskraft, die diese Künstler so besonders macht.
Die Vielfalt der Stile und Schwerpunkte ist ebenso beeindruckend. Während Kremer sich der zeitgenössischen Musik widmete, setzte Szeryng Maßstäbe mit seinen Bach-Interpretationen. Anne-Sophie Mutter fördert bis heute neue Kompositionen, während Itzhak Perlman trotz körperlicher Einschränkungen zum Vorbild für Generationen wurde.
Darüber hinaus haben viele dieser Geiger weit mehr als nur musikalische Spuren hinterlassen. Stern rettete die Carnegie Hall, Menuhin gründete Schulen und Initiativen, und Mutter unterstützt mit ihrer Stiftung junge Talente. Sie alle beweisen, dass Musik die Kraft hat, über Grenzen hinweg zu wirken und Menschen zu verbinden.
Die Geige bleibt also ein Instrument mit unerschöpflichen Ausdrucksmöglichkeiten. Die Frage nach dem „besten“ Geiger lässt sich nicht beantworten – vielmehr zeigen diese zwölf Künstler, wie vielfältig und persönlich Musik sein kann. Jeder von ihnen hat auf seine Weise die Seelen der Zuhörer berührt und wird dies durch seine Aufnahmen und sein Vermächtnis weiterhin tun.
FAQs
Q1. Wer gilt als der einflussreichste Geiger des 20. Jahrhunderts?
Jascha Heifetz wird oft als der einflussreichste Geiger des 20. Jahrhunderts angesehen. Seine technische Perfektion und unnachahmliche Präzision setzten neue Maßstäbe für das Violinspiel.
Q2. Welche zeitgenössischen Geiger haben das Repertoire erweitert?
Gidon Kremer und Anne-Sophie Mutter haben sich besonders für zeitgenössische Musik eingesetzt. Kremer hat viele moderne Werke uraufgeführt, während Mutter zahlreiche neue Kompositionen in Auftrag gegeben und zur Uraufführung gebracht hat.
Q3. Welche Geiger haben sich neben ihrer Karriere auch sozial engagiert?
Yehudi Menuhin gründete Schulen und Initiativen zur Musikförderung. Isaac Stern setzte sich für die Rettung der Carnegie Hall ein. Anne-Sophie Mutter unterstützt mit ihrer Stiftung junge Talente.
Q4. Gibt es Geiger, die trotz Herausforderungen große Erfolge erzielten?
Itzhak Perlman wurde trotz einer frühen Polio-Erkrankung zu einem der berühmtesten Geiger unserer Zeit. Seine musikalische Strahlkraft und technische Meisterschaft begeistern das Publikum weltweit.
Q5. Welche jüngeren Geiger setzen heute Maßstäbe?
Hilary Hahn, geboren 1979, zählt zu den besten Geigern der Gegenwart. Ihre Interpretationen verbinden ausdrucksstarke Musikalität mit technischer Perfektion und haben ihr bereits drei Grammy-Auszeichnungen eingebracht.
Referenzen
| Jascha Heifetz | David Oistrach | Yehudi Menuhin |
| Fritz Kreisler | Isaac Stern | Itzhak Perlman |
| Nathan Milstein | Gidon Kremer | Ginette Neveu |
| Henryk Szeryng | Anne-Sophie Mutter | Hilary Hahn |
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